Laden des Motorrades auf den Motorradanhänger

Die Radwippen

Auf meinen Motorradanhängern sind im Raddurchmesser verstellbare (variable) Radwippen aufgebaut. Die Radwippe wird vor dem Laden auf den Raddurchmesser des Motorrades eingestellt.

 

Der Vorteil gegenüber Radbügeln:

Man fährt / schiebt das Motorrad in die Radwippe und wenn diese vorab richtig eingestellt wurde, steht es dann von allein senkrecht und man kann mit dem verzurren beginnen, ohne dass man eine zweite Person oder den Seitenständer benötigt. 

 

Wichtig:

Der Wippteil hat zwei unterschiedlich lange Flügel. Bei Motorrollern, Motorrädern mit Motorspoiler, tiefliegendem Ölkühler o.ä. muss vorher geprüft werden, ob die Standardstellung mit dem langen Flügel hinten, von der Höhe her passt, da sonst unter Umständen beim reinfahren in die Radwippe, diese das entsprechende Motorradteil beschädigen könnte. 

Laden auf einen Standard Plattform Motorradanhänger

Dei Ladefläche von Standard Motorradanhängern ist ca. 50cm hoch. Die Höhe wird mittels einer 2 Meter langen Metallrampe überbrückt, die am Ende der Plattform eingehängt wird.

Der kritische Punkt beim beladen des Motorradanhängers ist immer wenn der Ladende am Lenker auf die Plattform steigen muss, da dann ein recht hoher Schritt notwendig ist, während dem man keine wirkliche Kontrolle über das Motorrad hat. Nimmt man eine zweite Rampe, über die die Person am Lenker immer in der gleichen Höhe neben dem Motorrad mit geht, hat man diesen Punkt wesentlich vereinfacht.

Aus diesem Grund haben meine Standard Motorradanhänger alle zwei Rampen.   

Allein kann man ein Motorrad, dass mehr als 200kg wiegt, sinnvoll nur mit zwei Personen sicher laden, wobei der eine lenkt und die zweite Person das Gleichgewicht hält und u. U. schiebt.

Einfacher ist es noch, wenn man das Motorrad im ersten Gang nebenher gehend auf die Plattform des Motorradanhängers fährt, wobei die Person am Lenker ausschliesslich Lenker, Gas, Kupplung und Bremse macht und die zweite Person ausschliesslich Gleichgewicht. Versucht die Person am Lenker zusätzlich Gleichgewicht zu machen, arbeiten die Beiden gegeneinander, was das Ganze erheblich unsicherer und anstrengender macht.

Sinnvoll ist es auf jeden Fall, erst mal zu üben, indem man auf der Geraden neben dem Motorrad her geht und das Motorrad im ersten Gang neben sich her fährt, um ein Gefühl für diese Situation zu bekommen.

Hat man das Motorrad dann mit dem Vorderrad in die auf die passende Radgösse voreingestellte Radwippe gefahren, steht es von allein, kann über den Killschalter aus gemacht werden und man kann mit dem verzurren beginnen.

Laden auf einen Absenk- Motorradanhänger

Das Laden auf einen Absenk- Motorradanhänger ist wesentlich einfacher als auf einen Standard Motorradanhänger. Die Plattform wird hinten auf Strassenniveau über das verdrehen der Radachse abgesenkt, so dass man keine Rampe mehr benötigt. Der Winkel der Plattform ist lediglich 5 - 6 Grad und man kann das Motorrad einfach im ersten Gang auf die Plattform des Motorradanhängers bis in die Radwippe fahren. Dort den Killschalter betätigen um den Motor abzustellen und man kann absteigen und mit dem verzurren anfangen.

Die Plattform wird nach dem Ladevorgang mithilfe einer manuellen Hydraulikpumpe wieder auf die passende Höhe gepumpt und wird dort automatisch mechanisch arrettiert, so dass sie sich nicht selbsttätig absenken kann.   

Verzurren des Motorrades auf dem Motorradanhänger

Generell

Die Zurrgurte

Die verwendeten Zurrgurte entsprechen der DIN EN 12195-2 mit einer definierten Zugkraft, die auf dem blauen Label am Gurt sichtbar ist. Dort ist zusätzlich das Herstelldatum sowie eine Zeitleiste auf der linken Seite sichtbar, die genutzt werden kann um z.B. die Zeit der letzten Kontrolle des Gurtes anzuzeigen.

Die Gurte haben kein Gültigkeitsende Datum, aber müssen regelmässig auf spezifischen Beschädigungen geprüft und bei gravierenden Schäden ausgetauscht werden.

Ich tausche pro Jahr ca. 70- 80 Gurte aus.

Das Motorrad steht mit dem Vorderrad in der Radwippe und man kann mit dem verzurren anfangen.

Abhängig vom Motorradfahrwerk und Verkleidungsteilen gibt es bei jdem Motorrad unterschiedliche Verzurrpunkte.

Ein Punkt gilt für jedes Verzurren: Der Zurrgurt darf nicht auf lackierten Flächen direkt aufliegen, da er durch die Bewegungen während des Transportes die Lackierung beschädigt. Wenn der Gurt sich nicht anders verlegen lässt legt man am besten weiches Material unter diese Stelle und befestigt dieses am Zurrgurt z.B. mit passenden Kabelbindern.

 

Die losen Enden des Zurrgurtes kann man mehrfach durchschlaufen und verknoten oder man faltet sie zusammen und befestigt sie mit Hilfe eines Kabelbinders am gespannten Zurrgurt.

Beispiele vorn:

BMW mit vorderem Dreieckslenker:

Man kann die Gurte um den Dreieckslenker legen und schräg nach vorn gegen die Plattform des Motorradanhängers abspannen. Man verspannt also hier das Motorradunterteil gegen das Rad / den Reifen, so dass das Motorrad sehr stabil steht und das Oberteil frei schwingen kann.

Motoräder mit konventioneller Federung über die Gabelholme:

Gute Verzurrpunkte sind die Gabelbrücken, da die sehr stabil sind.

Nimmt man die untere Gabelbrücke hat man das gleiche Verhalten wie bei der BMW mit dem Dreieckslenker, man verzurrt gegen das Rad / den Reifen und hat eine sehr grosse Stabilität und einen frei schwingenden Oberbau.

Nimmt man die obere Gabelbrücke oder den Lenker verzurrt man gegen die Gabelfederung und zieht das Motorrad dann so weit in die Gabelferung, dass der Gurt auch während des einfedern beim Transport nicht lose werden kann.

Beispiele hinten:

Im hinteren Bereich sucht man sich stabile Zurrpunkte und spannt diese schräg nach hinten ab.Hinten wird immer gegen die entsprechende Motorradfederung verzurrt, so dass der Gurt beim Transport keine Lose bekommen kann. 

Mögliche Zurrpunkte: Fußrastenausleger, Soziusgriffe (Vorsicht da manchmal nicht bruchfestes Platik), untere Stoßdämpferaufnahme, etc.